„Isabella Trimmel zeigt uns eine Welt, die in ihrer Kompaktheit Gefühle von Enge und Bedrückung hervorruft, aber auch von Weite und Offenheit.
Dabei korrespondieren ihre Tuschearbeiten und skulpturalen Objekte mit ihren Photographien – in beiden sind Strukturen zu sehen, die sich der individuellen Wahrnehmung zu entziehen drohen. Die Bilder weisen auf den ersten Blick eine Dichte auf, die gefangen nimmt.

Man muss sich dieser Welt stellen, mit ihrer undurchschaubaren Verdichtung und energetischen Aufladung. Die Wucht des malerischen Strichs setzt als solcher aber auch eine Geste des Widerstands, des Sich-Frei-Machens. Isabella Trimmel thematisiert die Erfahrung einer Enge, einer Schwere als auch die einer freien Bewegung, einer Leichtigkeit.

Indem sie die Verdichtung malerisch auf Höhepunkte treibt, eröffnet sich ein anderer Ausblick. Im Bildhintergrund werden zuweilen Ordnungen, Flächen sichtbar, die nicht dem Gesetz des Chaos gehorchen. Die Menschen haben keine andere Perspektive, als sich in Konfrontation mit immer neuen Komplexitäten zu entwickeln. Darin wird die nicht endende Aufgabe der Freiheit neu gestaltet.“

Wolfgang Neuhaus